Ingeborg-Ohnheiser-Preis für slawistische Qualifikationsarbeiten
Die Österreichische Gesellschaft für Slawistik vergibt seit 2019 den Ingeborg-Ohnheiser-Preis für slawistische Qualifikationsarbeiten. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und dient der Anerkennung der Leistung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der slawistischen Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaft sowie der slawistischen Fachdidaktik.
Ingeborg Ohnheiser (1946–2018) war eine international angesehene Slawistin, die von 1994 bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 2012 am Institut für Slawistik der Universität Innsbruck als Professorin für Slawische Philologie (Sprachwissenschaft) wirkte. Die Forschungsschwerpunkte von Ingeborg Ohnheiser lagen auf den Gebieten der russischen/slawischen Wortbildung, der Phraseologie, Lexikologie und Stilistik. Hierbei arbeitete sie überwiegend sprachenübergreifend-kontrastiv. In den letzten Jahren nahm sich Ingeborg Ohnheiser nach zahlreichen Arbeiten zur Stilistik auch pragmastilistischer Aspekte an, so z. B. in ihrer Auseinandersetzung mit Nomina propria in russischen, tschechischen und polnischen (literarischen) Originaltexten und deren Übersetzungen oder in pragmatisch-stilistischen Arbeiten zur Differenzierung von Wortbildungsmitteln. Außerdem beschäftigte sie sich mit Entwicklungstendenzen in der Slawia sowie der Geschichte der Slawistik. Ein weiterer Schwerpunkt von Ingeborg Ohnheiser lag in der Westslawia, sie publizierte auch (kontrastiv zur russischen Sprache) zum Polnischen, Tschechischen und Slowakischen. Ingeborg Ohnheiser erfreute sich großer Beliebtheit bei Kolleg:innen und Studierenden, Nachwuchsförderung war ihr Zeit ihres Wirkens ein großes Anliegen.